Was ist noch heilig an der Heiligenkammer?

Wer soll hier noch wandern?

Nachdem bei der letzten Versammlung des Kultur- und Heimatvereins darüber gesprochen wurde, dass die Heiligenkammer nicht mehr begehbar ist, weil das Waldstück eingezäunt wurde, machten sich der 2. Vorsitzende Heinz Glashauser und Alfons Iglhaut, daran, die Heiligenkammer aufzusuchen. Was die beiden vorfanden, war eine Naturzerstörung, die erschreckend ist. Hier der Bericht über den Zustand, der mit Fotos dokumentiert wurde. Die Fotos können aber nur Ausschnitte zeigen. Sinnvoll wäre es, sich an Ort und Stelle selber ein Bild davon zu machen.

 

Was ist noch heilig an der Heiligenkammer? - Oder wem ist überhaupt noch etwas heilig?

Woher der Name Heiligenkammer kommt, kann wohl nicht mehr ganz geklärt werden. Ob in der Felsenkammer jemals ein heiligmäßig lebender Einsiedler gelebt haben soll, lässt sich auch nicht nachweisen.

Sicher ist aber, dass für unsere Vorfahren der Platz durchaus  ob seiner Schönheit und Abgeschiedenheit als heilig erschien, ein Platz an dem man zu sich kommen kann und somit auch wieder "heil" werden kann.

Dies dürften wohl über Jahrhunderte hinweg, die Leute erfahren haben und so mag es auch zu dem Namen "Heiligenkammer" gekommen sein.

In jedem Wanderführer über Falkenstein wird auch auf den Wanderweg zur Heiligenkammer hingewiesen und es gibt wohl kaum einen Falkensteiner, der diesen Weg nicht schon einmal gegangen ist.

Dies ist nun Vergangenheit. Führte früher ein schmaler Wanderweg zur Heiligenkammer, so haben die Wege nun die Breite von Straßen, viele Schneisen wurden in den Wald geschlagen, um neue breite Wege anzulegen.

Welcher Teufel mag wohl den Besitzer dazu gebracht haben, dieses Jahrhunderte alte Recht auf den Weg zur Heiligenkammer zu brechen.  Der Anblick, der sich jetzt dem Wanderer bietet ist fatal. Er bezeugt eine Naturzerstörung größten Ausmaßes. Bäume wurden reihenweise gefällt, Granitfindlinge beiseite geschoben oder entfernt. Das Granitgestein ist hunderte von Millionen Jahre alt.  Ein Zaun, der wohl mehrere Kilometer lang ist, trennt nun den Wanderer von der Heiligenkammer. Die Zaunpfosten wurden einbetoniert.

Die Heiligenkammer ist ein Naturdenkmal und ist auch im Naturdenkmalbuch des Altlandkreises Roding unter der laufenden Nummer 18 eingetragen.

Danach ist es unter § 16 Abs. 1 des Naturschutzgesetzes verboten, dieses Naturdenkmal ohne Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde zu entfernen, zu zerstören oder zu verändern.  Dies gilt auch für die geschützte Umgebung. Außerdem ist es verboten in der Umgebung Veränderungen vorzunehmen oder sein Aussehen zu beeinträchtigen.

Es ist auch nicht erlaubt, bauliche Änderungen aller Art vorzunehmen oder Zäune zu errichten, Drehleitungen zu ziehen, Wasser- oder Kabelgräben anzulegen, Aufschüttungen oder Abgrabungen oder ähnliche Maßnahmen sowie Anpflanzungen oder Aufforstungen vorzunehmen.

Fast gegen  alle Auflagen wurde verstoßen. Laut telefonischer Auskunft der Unteren Naturschutzbehörde Cham liegt keine Genehmigung vor. Die Maßnahmen verstoßen deshalb gegen das Gesetz. Die Schäden lassen sich nicht mehr rückgängig zu machen. Es wird aber interessant sein, wie diese Naturzerstörung strafrechtlich verfolgt wird.  

Es wird davon gesprochen, dass hier ein Windkraftwerk entstehen soll.

Ich bin zwar Anhänger der Windkraft, aber wer in aller Welt soll ausgerechnet an Plätzen, die seit Jahrhunderten eine Bedeutung für die Bevölkerung hatten, eine Genehmigung erteilen? Spätestens seit Stuttgart 21 sollte wohl klar sein, dass nicht über die Köpfe der Bürger entschieden werden soll. Ich denke nicht, dass die meisten Falkensteiner auch nur ahnen, welche Zerstörung bereits stattgefunden hat.

Der Kultur- und Heimatverein bemüht sich seit vielen Jahren um eine Ausschilderung der Wanderwege. Was daraus geworden ist, kann man an folgenden Bildern sehen:

 

 

 

Wer soll hier noch wandern?

So wird zwar in  Broschüren über den Vorderen Bayerischen Wald Werbung mit den wunderschönen Natur und den Wanderwegen gemacht, gleichzeitig werden diese Natur aber zerstört und niemand scheint auf die Idee zu kommen, dagegen etwas zu unternehmen, auch wenn ganz offensichtlich gegen bestehende Gesetze verstoßen wird. Ich möchte mit diesem Beitrag auf diesen Missstand aufmerksam machen.

Das war einmal ein schmaler Wanderweg
Das war einmal ein schmaler Wanderweg
Wer soll auf dieser Bank noch sitzen?
Wer soll auf dieser Bank noch sitzen?
Der Zaun ist mehrere Kilometer lang und über 2m hoch
Der Zaun ist mehrere Kilometer lang und über 2m hoch
Hier ging es einmal zur Heiligenkammer!
Hier ging es einmal zur Heiligenkammer!

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Gitarrenmusik:

Komponist und Gitarrist:

Martin Glashauser

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Martin Gitarrenstück.mp3
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Musik von der Swing-House-Band

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